Eventfotografie

Fotostory Eventfotografie

In diesem Blog Beitrag erzähle ich ihnen am Beispiel meines bisher größten Events welches ich in meiner Laufbahn als Fotograf begleiten durfte, wie eine Reportage mit mir als Fotograf abläuft, welche Dienstleistungen ich im Detail anbiete und wo die Schwerpunkte und Vorteile meiner Arbeit liegen. Ich berichte vom ersten Kontakt mit dem Kunden, über die Planungsphase, das Event selber, bis hin zu allen Arbeiten und Ergebnissen die im Nachhinein anfielen.  Das ist viel Text, daher sind die wesentlichen Punkte fett gekennzeichnet. 

Auftrag und Planung

Es war Anfang des Jahres 2025, als ein Bekannter Abends in gemütlicher Runde zu mir sagte „Jakob, du bist doch Fotograf, fotografierst du eigentlich auch Großveranstaltungen?“. Ich erzählte ihm von verschiedenen Abschlussfeiern der Universität vor Ort, einigen Partys oder Zusammentreffen kleiner Firmen, die ich bereits begleitet hatte. Laut seiner Schilderung, plane ein Verein in dem er Mitglied war sein 200 jähriges Jubiläum und dieser sei noch auf der Suche nach einem Fotografen für die Feierlichkeiten, welche ca. vier Monate später stattfinden sollten. Ich sagte ihm zu, dass er mich gerne an den Hauptorganisator vermitteln könne und freute mich über den Auftrag, feierliche Events sind auch für einen Fotografen immer ein schöner Anlass, die Leute sind meist gut drauf, die Locations sind im besten Fall gut beleuchtet und die Allgemeinatmosphäre lässt es zu Emotionen und Momente komplett ungestellt und dennoch schön einzufangen.

Einige Tage später klingelte das Telefon, Namen jeglicher Personen und Organisationen lasse ich hier aus Datenschutz Gründen ungenannt. Nach kurzem Vorstellen, ich bin Herr So und So, Freut mich, Ich bin Jakob Kreusch, arbeite als Fotograf auch für Events und so weiter und sofort…, schilderte mir der Kunde, worum es konkret ging. Die Planung übertraf meine Vorstellung, es handelte sich damals um den größten bisherigen Auftrag meiner Laufbahn, zumindest anhand der Länge und der Personenanzahl bemessen. Vier Tage, Fünf große offizielle Veranstaltungspunkte über jeweils mehrere Stunden, in Summe 400 Gäste. Ich staunte nicht schlecht, als ich das hörte. Das Hauptanliegen an mich als Fotografen war es, dass ich eine Foto Reportage erstellte, das ganze Event mit der Kamera begleitete, mit Fokus auf verschiedene Reden und die Personen, welche die Hauptprogrammpunkte gestalteten, aber definitiv auch die Gesamtatmosphäre mit einfangen sollte und für die Erinnerungen der Gäste da sein.

An dieser Stelle ist zu sagen, dass es, bei einem Event mit so vielen Personen, nahezu unmöglich ist, jeden natürlich und ungestellt zu fotografieren, daher gebe ich zur Weil immer eine maximale Anzahl von ca. 70 Personen an - Was bei kürzeren Events auch nicht garantiert, jeden fotografiert zu bekommen.

Bei jedem Shooting und jeder Reportage, gibt es bei mir, wie gerade beschrieben nach dem ersten Kennenlernen telefonisch, per Facetime oder in Person, natürlich sowohl für mich, als auch für den Kunden immer die Möglichkeit zu sagen, dass das nicht passt, manchmal weichen dort die Vorstellungen des Kunden von meiner Arbeitsweise ab, manchmal kann man sich auch einfach nicht leiden, gerade hier ist es wichtig, dass beide ehrlich miteinander sind, denn mit schlechter Kommunikation und mieser Stimmung, lassen sich auch nur sehr begrenzt gute Ergebnisse umsetzen.  Wenn jedoch alles passt und wir uns einig sind, freue ich mich dem Kunden einen Vertrag zu kommen zu lassen und sein Event fest gebucht bei mir einzutragen. An diesem Punkt fällt eine Anzahlung an, alles zuvor gehört zum Service eines guten Dienstleisters denke ich, dafür berechne ich nichts extra.

So erhielt ich auch bei diesem Auftrag kurze Zeit später die Nachricht, dass es den Verein freuen würde, mich als Fotografen für ihre Jubiläumsfeier zu buchen. Damit war für beide erstmal der grobe Umfang, Ort und Zeit, sowie alles bürokratische geklärt.

Machen wir an dieser Stelle einen Zeitsprung, etwa drei Monate weiter. Es ist etwa eine Woche vor Start des Events und ich telefonierte erneut mit dem Organisator des Vereins, wir sprachen Details ab, die genauen Programmpunkte, wer wann wo im Fokus stehen soll, los gehen sollte es mit einem Begrüßungsabend, Fokus auf die ehemaligen Mitglieder, Stimmung „ein erfreutes Wiedersehen“. Am nächsten Abend Tag ein Ball geplant, festliche Stimmung, Livemusik, schicke Gäste und viel Tanz, Fokus, Gäste und Atmosphäre. An Tag drei gab es zuerst einen Festakt mit Reden, Musik, Sektempfang und vielem mehr. Abends dann eine zeremonielle Veranstaltung, Vereinsintern, erneut viele Reden und freudiges Beisammen kommen. Zum letzten Tag dann noch einen Ausklang, ebenfalls mit Speis, Trank und Musik, sowie ein Gruppenfoto mit allen Gästen.

Also zusammengefasst für mich hieß das am Ende, vier Tage, Fünf Programmpunkte mit jeweils zwischen zwei und fünf Stunden Länge, sowie das vor Ort sein für die Gäste vor und nach offiziellem Beginn. Dazwischen, Akkus laden, Equipment nachbereiten, Daten doppelt sichern und beginnen die Fotos zu sortieren. Also auch wenn der offizielle Teil in Summe nur ca. 20 Stunden vor Ort fasste, mit allem drum herum, sollte das auf jedenfall die vier Tage ein Full Time Job werden, die Nachbearbeitung noch nicht begonnen.

Nah zurück zum Grundkonzept, eine Woche vorher mit dem Kunden alle Details abzusprechen, hat für beide Seiten Vorteile, für uns beide bietet es erstmal die Sicherheit, zu wissen was auf einen genau zu kommt und wo man sich auf den anderen verlassen kann, durch meine Erfahrung mit vergangenen Events kann ich auch an manchen Stellen Tipps geben oder kenne mit etwas Glück sogar wen, sollten noch Planungspunkte offen sein. Also auch hier keine Scheu zu fragen, „Ey Jakob, kennst du noch einen DJ, unserer ist spontan ausgefallen“ oder ähnliches. Für mich hat es den Vorteil, dass ich mich noch maximal darauf vorbereiten kann was an Situation genau auf mich zu kommt, ich kann mein Equipment rechtzeitig checken und wenn nötig ergänzen oder ersetzen. So habe ich zum Beispiel für dieses Event auch ein Objektiv geliehen, da mein eigentliches für solche Events zuvor beschädigt wurde. An diesem Punkt ist durch sie als Kunde soweit auch alles getan, in gegenseitigem Einverständnis übernehme ich ab hier, ich habe alles an Information, kann mich bestmöglich darauf vorbereiten und sie können sich komplett darauf verlassen, dass ich ihre Veranstaltung nach ihren Vorstellungen festhalte.

Event

Es war Mitte Juni, der Tag vor dem Event, ich hatte vorangegangenen Tag das damals geliehene Objektiv getestet, alles funktionierte einwandfrei, mittlerweile besitze ich selbstverständlich wieder selber ein solches, jedoch war auch das für mich ein Lehrwert, immer genug Zeit einzuplanen, sollte mal etwas ersetzt oder umgeplant werden müssen. An diesem Tag jedoch wusste ich nun, dass alles an Equipment da und voll funktionsfähig war, genau wie es sich gehört. Ich lud die Akkus, reinigte final nochmal alle Linsen, packte den Rucksack, prüfte die Blitze und legte mir alles so zu Recht, dass ich best möglich kommende Tage mit arbeiten konnte. Da die Haupt Location der Veranstaltung in meiner Heimatstadt Marburg lag, konnte ich bereits am Tag vor dem Event vor Ort sein, einiges an Equipment hin bringen und mir vor Ort ein finales Bild von allem machen. Es gab einige Bereiche in denen es definitiv dunkel werden könnte, ich probierte bereits einige Perspektiven, vergewisserte mich vor Ort noch einmal wo genau welche Programmpunkte stattfanden und suchte bereits einige Ecken, in denen ich niemandem im Weg stehen und beste Sicht in bestem Licht haben sollte. Abends ging es dann zum Sport und früh ins Bett, das sollten vier lange Tage werden.

Es war ein Donnerstag morgen, erster Tag der Jubiläumsfeier, offizieller Start um 1700. Nach einer Runde joggen, kamen letzte Equipment Checks, die Speicherkarten waren jetzt doppelt und dreifach geprüft, die Objektive staubfreier als beim Kauf. Bereits um ca. 1500 war ich vor Ort, es kamen bereits die ersten Gäste und das fotografieren nahm seinen Lauf.

Bei diesem Event, wie auch bei jedem anderen festlichen Anlass, Hochzeit, Taufe oder vergleichbar, ist mir durchaus bewusst, es geht um die Leute die am Event teilnehmen, nicht um mich als Dienstleister, genauso wenig wie es um den Kellner geht oder den DJ. Daher ist es mir immer ein großes Anliegen nirgendwo zu stören, im Hintergrund zu bleiben, keinem im Weg zu stehen und auch die Aufmerksamkeit dort zu lassen wo sie hingehört. Es gab zu Beginn eine kurze Vorstellung, jeder hatte nun einmal mein Gesicht gesehen und damit genug. Hier heißt es natürlich dann eine Balance finden, zwischen im Hintergrund arbeiten ohne zu stören und dennoch für die Leute präsent zu sein, damit diese die Chance haben meine Dienstleistung wahrzunehmen. Der erste Abend gestaltete sich als Reportage und das in einem Licht wie man es sich hätte nur wünschen können, sanft, hell und im Verlauf des Abends leicht golden. Bis um 2200  Uhr war ich vor Ort zum fotografieren, danach ging es nach Hause, Fotos sichern, Akkus an die Ladegeräte und erste Sichtungen. Es bewies sich hier nochmal als sehr dankbar, bereits etwas früher vor Ort gewesen zu sein, denn dei Location hatte sich unterteilt in einen Innenbereich, einen Außenbereich und ein Festzelt. Gerade in den späteren Stunden waren die Lichtverhältnisse in allen dreien maximal verschieden und ich freute mich sehr, beim ersten durchschauen der Fotos zu sehne, dass ich einen guten Ausgleich für alle drei gefunden hatte. Anders wie bei einer Hochzeit, bei der man in der Kirche einmal alles konfiguriert und dann draußen ein zweites mal oder vlt. noch ein drittes mal in der Location, musste ich hier konstant zwischen allen dreien wechseln. Es war also höchste Konzentration über den ganzen Zeitraum gefragt.

Tag Zwei gestaltete sich ähnlich, hier kamen jedoch aufgrund der Festlichkeiten einige Portraits hinzu, ich biete für solche Anlässe auch immer eine Fotowand an, am besten in einem Zeitabschnitt ohne offizielle Punkte, so dass jeder die Möglichkeit auf Portraits in Studioqualität hat. Hier war das jedoch nicht gewünscht, also nutzte ich das goldene Abendlicht mit den Gästen und für die Stimmung. Es war der Abend des Balls und drinnen auf der Tanzfläche war es sehr dunkel, in Kombination mit schnellen Bewegungen eine echte Herausforderung - und eine extra Session in der Nachbearbeitung um die Bilder qualitativ zu optimieren.

Auch die Weiteren Tage gestalteten sich ähnlich, ich denke hier jetzt is Detail zu gehen wäre nicht Zweckgemäß, da die meisten Neuerungen die es hier zu beachten gab feine Einstellungen an der Kamera waren oder einzelne Gäste betrafen, die noch Fotos mit alten Freunden wollten oder einen Hintergrund mit im Bild. Über solche Wünsche freue ich mich immer als Fotograf, da sie jedes Event auch im Detail einzigartig machen. Ich hatte bis zu diesem Punkt immer vereinzelt kurze Schnipsel mit gefilmt. Zu Filmen ist eine Dienstleistung die ich niemals in Kombination mit einer Reportage anbiete, da einem hier zu leicht der Fokus auf eines der beiden verloren geht und darunter beide Ergebnisse leiden. Jedoch beschloss ich, hier ein kurzes Aftermovie als Geschenk mit zu filmen, das jedoch nebenbei. Zu diesem Zweck gab es auch die Möglichkeit und die rechtliche Genehmigung, in ausreichendem Abstand zu den Gästen noch Eineige Aufnahmen mit der Drohne zu fotografieren und zu filmen.

Der letzte große Punkt auf der Liste war das Gruppenfoto, so etwas mit einer Schulklasse zu machen ist eine Sache, aber mit mehreren Hundert Leuten, von denen einige in gut angeheiterter Stimmung waren, eine Andere. Mit einigen Tipps und der Hilfe einiger die Wert auf dieses Bild legten, schafften wir es innerhalb von 15 Minuten alle Gäste so zu stellen, tatsächlich jedes Gesicht sichtbar war. Ich konnte mich gegen Ende selber nicht mehr rufen hören „wenn sie die Kamera sehen, sieht diese sie aus, wenn nicht stellen sie sich anders“ und so weiter… Jedoch war es die Mühe Wert, auch an der Kamera selber darf bei so einem Foto kein einziger Fehler unterlaufen, damit alle erkennbar bleiben. Als dieser Teil geschafft war, blieb ich noch für die Abschiedsfotos, das Wetter hatte tatsächlich das Ganze Wochenende mitgespielt.

Nachbearbeitung und Kundenbetreuung

Als ich am Sonntag, dem letzten Tag des Events am Abend nach Hause kam, überspielte ich die letzten Fotos und war kurz entsetzt. 500 Gigabyte an Fotos hatte ich aufgenommen. Natürlich in Raw, und oft, gerade bei Reden, mit einem Shutter, sprich ich hatte viele Momente im zehnfachen um so den besten Gesichtsausdruck oder ähnliches zu finden und die Daten waren um ein Vielfaches größer als die finalen Bilder. Dennoch, durchschauen musste ich erstmal alle.  Um jedoch nicht gehetzt sondern mit aller Ruhe an die Sache heranzugehen und keine Fehler zu machen, ging es jetzt erst zum Sport und zu einigen Kumpels, um den Kopf frei zu bekommen. Am nächsten morgen früh, setzte ich mich dann an den Rechner, sortierte dieFotos, verglich ähnliche miteinander und prüfte alle qualitativ auf meine doch sehr hohen Ansprüche.

Nach ca. 8 Stunden war das Sortieren geschafft, der erste Durchgang, einen zweiten gibt es bei mir immer nach der Bearbeitung, denn hier fallen einem manchmal noch Detailfehler auf, die vorher nicht sichtbar oder übersehen waren.

Ich bin Grundlegend ein Fan davon die Fotos so authentisch wie möglich zu gestalten, Am Rechner optimiert, passend zugeschnitten und höchstens ein wenig die Farben im Bild angepasst, jedoch bringe ich keine Farbe künstlich dazu oder verändere Hintergründer oder ähnliches, das Foto soll den Moment wie er war von seiner besten Seite zeigen. Trotz dessen, jedoch, saß ich aufgrund der verschiedenen Lichtverhältnisse drei Tage jeden Tag fast zehn Stunden an der Nachbearbeitung bis mein Anspruch an Perfektionismus gestillt war.

Bei jedem meiner Shootings und Reportagen bekommt der Kunde die Bilder online sortiert in einer Galerie mit Download und Print Optionen. Normalerweise entstehen bei einem Event das ich fotografiere zwischen 150 und 300 Bilder, je nach Größe und Umfang. Hier jedoch konnte ich stolze 900 Bilder, ordentlich bearbeitet, fein säuberlich sortiert und geordnet an den Kunden schicken. Und das obwohl ich nach der Devise arbeite keine Massenproduktionen rauszuschicken, sondern wirklich sehr selektiert am Ende auswähle welche Bilder sehenswert sind und den Anlass würdig repräsentieren. An dieser Stelle Good Job an alle die die Location hergerichtet hatten, an die Gäste die so motiviert mit diese Erinnerungen kreiert haben  - und in dezentem Maß ein wenig Eigenlob. 400 Gäste alleine, wie zu Beginn bereits gesagt, fotografiere ich solche Veranstaltungen normal nicht alleine, bzw. garantiere ich nicht, dass auch jeder Gast bei solcher Anzahl an Fotos mit abgebildet ist. Unter dieser Prämisse, freut es mich auch auf solch großen Events zu sein, besteht jedoch der Anspruch, dass jeder zu sehne ist, fotografiere ich solche Events nur im Team zu zweit oder sogar zu dritt.

Der Kunde war am Ende sehr zu Frieden, bat allerdings noch um einige der Bilder, welche nicht in meine Auswahl kamen. Dabei handelt es sich um diejenigen welche ich nach erstem Sortieren als technisch einwandfrei eingestuft hatte, jedoch jemand blöd schaut oder ähnliches. Bilde unbearbeitet oder technisch Fehlerhafte Bilder sowie welche auf denen jemand versehentlich diform gezeigt wird verschicke ich nicht. Hier hat das jedoch alles sehr gut gepasst und nach einigen Anpassungen und Vereinfachungen des Links waren alle sehr zu Frieden. Das ist mit ein Anliegen, dass jeder Anpassungswunsch an meiner Arbeit auch angesprochen wird, am Ende bezahlen sie bei mir für eine Dienstleistung und nicht wie bei anderen Fotografen für deren Zeit. Demnach sollen sie auch am Ende das versprochene und gewünschte Ergebnis erhalten.

Für Jeden, dem ich hiermit einen Einblick in meine Arbeit als Fotograf geben konnte, hoffe ich, dass das Ganze nicht nur ein wenig Lehrwert  und Unterhaltung geboten hat, sondern freue ich mich auch, den ein oder anderen auf seiner eigenen Veranstaltung, ob Jubiläumsfeier, Firmenfeier, Hochzeit, Taufe oder zu anderem Anlass kennen lernen und fotografisch begleiten zu können.  

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